Mehr Risiko statt Schutz – NZZ analysiert Schwedens Sexkaufverbot
Ein aktueller Kommentar der Neuen Zürcher Zeitung diskutiert Schwedens verschärftes Sexkaufverbot und zeigt: Trotz Verbot bleibt Prostitution präsent, während Risiken für Betroffene steigen. Der Artikel analysiert Schwächen des Gesetzes und plädiert für einen offeneren Diskurs.
Lustmap Redaktion
10. 9. 2025

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In einem aktuellen Kommentar stellt die NZZ-Korrespondentin Linda Koponen das sogenannte „nordische Modell“ auf den Prüfstand. Seit 1999 ist in Schweden der Kauf sexueller Dienstleistungen strafbar, neu gilt das Verbot auch für Online-Angebote wie Onlyfans. Was als Erfolg für Gleichstellung gilt, sieht Koponen kritisch: Die Prostitution ist nicht verschwunden, sondern ins Verborgene abgewandert.
Den vollständigen Kommentar von Linda Koponen können Sie auf der Website der Neuen Zürcher Zeitung (mit Abo) lesen:
https://www.nzz.ch/meinung/schweden-weitet-das-sexkaufverbot-aus-und-zeigt-damit-wie-man-die-probleme-rund-um-die-prostitution-nicht-loest-ld.1896611
Kritik: Gesetz bietet wenig Schutz für Sexarbeiterinnen
Der Kommentar hebt hervor, dass Sexarbeiterinnen durch das Gesetz nicht besser geschützt werden. Im Gegenteil: Die neuen Regelungen stigmatisieren sie und drängen sie weiter ins Abseits. Das Risiko für Gewalt und Ausbeutung steigt, weil Freier und Anbieterinnen noch stärker im Geheimen agieren müssen. Auch Angehörige könnten wegen mutmasslicher Zuhälterei strafrechtlich belangt werden.Viel Symbolpolitik, wenig Wirkung
Koponen argumentiert, dass das schwedische Modell viele Probleme vermischt und die eigentliche Kriminalität, etwa Menschenhandel, kaum bekämpft wird. Trotz Verbot bleibt Prostitution eine Realität – online, in Privatwohnungen und im Ausland. Das Gesetz sei daher vor allem Symbolpolitik.Bedarf an offenem Diskurs
Die Autorin plädiert für eine ehrliche Diskussion darüber, warum Männer käuflichen Sex suchen und welche Bedingungen dabei herrschen. Ein Tabu sei die Prostitution längst nicht, auch wenn die Gesetze das suggerieren wollen.Den vollständigen Kommentar von Linda Koponen können Sie auf der Website der Neuen Zürcher Zeitung (mit Abo) lesen:
https://www.nzz.ch/meinung/schweden-weitet-das-sexkaufverbot-aus-und-zeigt-damit-wie-man-die-probleme-rund-um-die-prostitution-nicht-loest-ld.1896611